Montag, 15. September 2008

ständig Entscheidungen....

Kaum ist etwas entschieden, "rollt" schon etwas heran, das eine Form von Anpassung und/oder Änderung verlangt. Ob manN/frau nun sich mehr oder weniger sicher war, dass die gefällte Entscheidung etwas weiterbringt, spielt dabei plötzlich eine untergeordnete Rolle.

Es sind die "Außenfaktoren", die immer wieder eine Anpassung und/oder Änderung verlangen.

"Ach Gott, könnte nicht einmal alles ein wenig ruhiger, flüssiger, weniger stressig und hektisch ablaufen?"

Jede/r ist bemüht, Arbeitsabläufe zu optimieren, zeitliche Raster, Marketing.Konzepte, Netzwerke und Geschäftsfelder zu finden...geht doch, haben wir ja gelesen, in Seminaren gelernt oder gar studiert, wie das funktioniert, oder?

Trotzdem sind diese "Außenfaktoren" zunehmend nicht nur von professionellem sachlichen Zugehen, sondern wie wir mit Menschen umgehen können abhängig.

In der ganzen Vernetzung, ob mittels neuer Informations -und Kommunikationstechnologien und/oder aufgrund der Notwendigkeit wirtschaftlichen Zusammenrückens weltweit, kommt eine Anonymität ins Spiel, die Beziehungen zwar ziemlich schnell, aber letztendlich meist nur an der Oberfläche entstehen lassen. In diesen schnellen und flüchtigen Beziehungen werden zwar ebenso schnell Eckpfeiler sachlicher Bedürfnisse und Angebote deponiert, aber es fehlen die grundlegende Bedingungen des Kennenlernens von Mensch zu Mensch. Informationen fliegen hin und her, jede/r "schleudert" das hinaus, von dem er/sie sich Erfolg verspricht, der sich dann aber kaum so einstellt, wie manN/frau sich das vorgestellt hat.

Naja, vielleicht hätte manN/frau sich doch anders entscheiden sollen?

Anderer Zeitraster, um mehr Leuten das eigene Marketing.Konzept in einem zusätzlichen Netzwerk mit 5 Worten kurz und prägnant virtuell präsentieren zu können?

Das wird uns doch vielerlei Orts eingebläut, von "Gurus" mit ihren Kochrezepten "So geht es!"

Die erste und wichtigste Entscheidung wird immer sein, dieses Hamsterrad des immer besser, schneller und effizienter Sein.Wollens zu durchbrechen.

Und zweitens wird es wichtig sein, sich dessen bewusst zu werden, dass JEDE Entscheidung immer einen Prozess auslöst, der ad hoc kein Ziel manifestiert.

Ein Prozess spielt sich in einem gewissen Zeitkontinuum ab und passiert aber weniger durch sachlichen Gegebenheiten, sondern aufgrund zwischenmenschlicher/interaktiver Beziehungen. Innerhalb dieses Prozesses müssen eine Menge Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, bei denen es absolut widersprüchliche Anforderungen geben kann.

Um mit all den Widersprüchen, Ambivalenzen, Intransparenzen und auch Paradoxien zurecht zukommen, braucht es Achtsamkeit den Menschen gegenüber, mit denen wir in einer Partnerschaft (egal ob privat oder beruflich) eingegangen sind oder eingehen wollen.

Und wer hat diese Achtsamkeit mit täglich hunderten von schnellen Mails, Kontakten, Newslettern, Terminen, die ins Haus flattern und/oder abgesendet werden?

Wer wundert sich da, dass vieles einfach im Sand verläuft, einen Overload bedeutet, stressig und hektisch wird? Wozu können wir uns da noch wirklich und freudig entscheiden?

Ja aber....das Geschäft, die zu bezahlenden Rechnungen, die Kokurrenz, die die Erfolg haben....

Mit Achtsamkeit wahrnehmen, wer und was stimmig ist, Beziehungen auch zu pflegen, die Vertrauen schaffen und Prozesse zulassen, um damit erst der professionellen Sachlichkeit einen festen Boden geben zu können, ist die tatsäcliche An- und Herausforderung.

Alles andere sind sachliche Instant."Lösungen", die genauso schnell "verpuffen", wie sie daher gekommmen sind.

Meint aus eigener Erfahrung,

Ingeborg Suchy-Oehme