Mittwoch, 6. Oktober 2010

7.10.10. Waage-Neumond - dynamisch - rotundrisch

Neumond in der Waage 7.10.10 20:45 h MESZ für Brilon (NRW)
Und wieder bereiten wir im Unsichtbaren den Boden vor für eine neue Saat-Idee und die Ausbildung neuer Kräfte in uns. Durch diesen NEUMOND im kardinalen Luftzeichen WAAGE wird die siebenjährige Kardinale Klimax - Konstellation (2008-2015) erneut aktiviert. Die Opposition zwischen den Widder-Waage-Planeten hat sich vorübergehend gelockert, da Jupiter und Uranus noch einmal in die Gewässer der Fische abgetaucht sind, um bis Anfang 2011 die letzten karmischen Reste (den Sog des Alten) aufzulösen und dann mit neuem Schwung die neue Energie über den Widder-Punkt zu initiieren. Es lohnt sich also, mit den neuen Vorhaben und Projekten noch gut drei Monate zu warten, in dieser Zeit für das Wohl des Ganzen zu beten und den eigenen Weg noch einmal von allen Seiten zu beleuchten.

Die beiden Quadrate (rote Linien) zwischen den langsam laufen Planeten in drei kardinalen Zeichen bleiben allerdings bestehen – und das sind auch die beiden einzigen „Striche“ oder Verbindungen zwischen den Planeten. Das ergibt eine sehr dynamische und unruhige Energiestruktur, die uns in Bewegung hält – auch wenn das Ziel noch unbekannt ist. Die rote Spitze weist auf Pluto und den Nördlichen Mondknoten im Erdezeichen Steinbock: das bekannte Thema der tief greifenden Wandlung aller verhärteter und veralteter Strukturen, Gesetze, Formen. Der Ballast, den wir mit uns rumschleppen und der uns Sicherheit vortäuscht, wird sich vermindern und in Nichts auflösen. Uns wird die Möglichkeit geschenkt, leicht und leer zu werden, um eine neue Kraft und Vision in uns aufnehmen zu können für einen neuen Zyklus.

Das Sabische Symbol des Neumonds auf 15° WAAGE lautet:

Kreisförmige Wege.
Schlüssel: Die Unvermeidbarkeit annehmen, feste Rhythmen sozialer Aktivität einzurichten.

Schon seit drei Tagen und Nächten bewegt und inspiriert mich das Symbol des Kreises und des Gehens im Kreis. Als Symbol der Ganzheit ist der KREIS die Figur, die am vollkommensten auf eine Mitte bezogen ist. Was sich in einem Kreis befindet, gehört zusammen. Alle Personen eines Kreises, einer Gruppe von Menschen, richten ihr Interesse und damit ihre psychische Energie auf den gleichen Gegenstand, konzentrieren sich auf einen gemeinsamen Mittelpunkt, ein zentrales Thema, um das sich alles „dreht“ (ich denke an die Sufis).

Die Frage ist:
In welchem Kreis befinde und bewege ich mich?
Es ist eine Frage der Einstellung, des Standorts, der Ansicht und Einsicht.


Ich kann mich in einem Kreis gefangen oder aufgehoben, geborgen fühlen.
Ich kann mich in einem Kreis in Beziehungen verwickeln, in gespannten Verhältnissen leben oder in Frieden meine Kreise ziehen in der Gewissheit der Verbindung mit allem.
Ich kann im Stundenkreis der Uhr meine Kreise ziehen und jede Minute zählen. Ich kann um den Pol kreisen und mein Leben und Denken nach ihm ausrichten, im Singkreis mit meiner Stimme einen Beitrag leisten, mich im Bannkreis eines Menschen oder einer fixen Idee befinden, mein Leben als Teufelskreis empfinden, orientierungslos und sinnlos umherirren.

Der KREISLAUF steht für eine wiederkehrende Abfolge von Ereignissen, Stoffen, Energien und Erfahrungen. Räumlich begegnen wir beim mehrmaligen Durchmessen unserer (runden) Welt wiederholt den gleichen Formen innerer und äußerer Landschaften – auch wenn wir bei jeder Begegnung anders auf sie reagieren. Auch zeitlich erleben wir die zyklische Abfolge von Anfang, Höhepunkt und Ende, um dann wieder dem Wachstumsimpuls eines neuen Zyklus’ zu folgen. Und die Planeten stehen gerade so, dass wir uns alle in genau so einem Prozess der Erschaffung einer „Neuen Welt“ befinden. Und wer im Besitz der Vision und Grundformel ist, hilft mit, diese zu projizieren und zu verwirklichen. Unser Erleben ist zyklischer Natur. Es liegt nun an uns, der Aneinanderreihung von Ereignissen und Erlebtem einen Sinn zu geben, eine sinnvolle Ordnung und Struktur darin zu erkennen.

SYMBOLE, die ja über das Faktische und Rationale von Zeichen hinausreichen, enthalten Botschaften für uns und tauchen dann auf, wenn wir ihrer bedürfen. Sie überbringen uns Mitteilungen über einen bestimmten Umstand soziologischer, psychologischer oder physiologischer Art. So darf auch dieses Symbol der Kreisförmigen Wege als eine Antwort auf ein Problem gesehen werden, das wir vielleicht in seiner Tiefe noch nicht erfasst haben. Mir fallen sogleich die zyklischen Symbolserien des Tarot, des I GING,der Sabischen Symbole und des Tierkreises mit ihren archetypischen Bedeutungen ein. Wenn wir im Leben auch eine Vielfältigkeit von Gedanken und Erlebnissen haben, so mag uns diese Tatsache allein eines Tages nicht vollkommen ausfüllen. Aus geistiger Sichtweise geht es um die „Sinn-Ernte“ (Dane Rudhyar), den Extrakt aus all diesen Erfahrungen. Wir dürfen uns der sinnvollen Aufgabe und Möglichkeit widmen, als Honigbienen den Nektar aus unseren gemachten Erfahrungen zu saugen, ihn in unserer inneren Waben-Struktur zu sammeln und zu lebenswichtigem Honig zu verarbeiten, der reichen geistigen Frucht. Es ist das, worüber ich im letzten Astro-Artikel über die Venus geschrieben habe.

Welche Möglichkeiten habe ich, im Kreislauf des Lebens meinen Weg zu finden und zu gehen?
Dazu möge jeder erst einmal feststellen, ob er sich in seinem Kreis gebunden oder frei fühlt und sich fragen: Habe ich mir diesen Kreis bewusst erwählt oder wurde ich durch Geburt, Erbe, Schicksal in ihn hineingestellt?
Befinde ich mich in einem Kreis mit vorgegebenen kollektiven und sozialen Mustern, die meinem inneren Wesen und Weg (dharma) widersprechen, werde ich den mächtigen Drang verspüren, dem Weg der Individuation zu folgen und bei Gelegenheit aus dem Kreis der Begrenzung ausbrechen, um eine tiefere Quelle von Leben und Bewusstsein anzuzapfen. Ich kann es, denn dieser Weg des Ausbruchs aus dem natürlichen „Bannkreis“ ist in mir und jedem anderen Menschen angelegt – und er offenbart sich zur rechten Zeit.
Erlebe ich in dem kreisförmigen Ablauf des Alltags mit seinen festen Rhythmen jedoch innere Stabilität, Ruhe und einen schöpferischen Lebenssinn erleben, mag ich statt Langeweile und Beziehungsstress einen überpersönlichen Frieden finden aufgrund meines Eingebundenseins und meiner Identifikation mit einem größeren planetaren oder kosmischen Zyklus. Das heißt, mit einem äonischen oder zyklischen Bewusstsein bin ich in der Lage, völlig gelassen, losgelöst und in Frieden „kreisförmige Wege“ zu gehen. Ohne Druck und ohne Stress tue ich das, was gerade anliegt und vor mir liegt – in freier Entscheidung nach reifer Überlegung und weiser Einsicht.

Wer also eingebunden ist in einen Kreis von Pflichten, Aufgaben, Aktivitäten oder in einen Bannkreis von alten Verhaltens- und Tätigkeitsmustern oder gar in einen Teufelskreis von Funktions- und Sachzwängen, Zwangsneurosen und Zwangsvorstellungen (Merkur/Saturn/Pluto), prüfe sich selbst und entscheide dann oder lasse das Schicksal, das ihm Geschick-te, entscheiden.

Die reifen Seelen oder bewussten Menschen haben im Zeichen WAAGE die Chance, sich NEU ZU ORIENTIEREN und auszurichten, ihre Zugehörigkeiten („Kreise“) und Wertvorstellungen sorgfältig abzuwägen. Durch bewusste Wahl werden die inneren Gegensätze ausgeglichen. Der Mensch ist reif und bereit, sich für den Weg der Seele zu entscheiden, sich nach geistigen Werten zu richten und von den materiellen Wünschen der Persönlichkeit zu lösen. Die Wende wird hier von Uranus vollzogen, dem esoterischen Herrscher der Waage, der bei den Ägyptern „Mutter der Revolutionen“ oder Mutter der Zyklen genannt wurde. Revolution ist ein astronomisches Fachwort für den Umlauf der Planeten um die Sonne. Beispiel: Die Revolution der Erde (Umdrehung um die Sonne) geschieht im Zyklus von einem Jahr; bei Pluto sind es 247 Jahre, bei Saturn 29 Jahre. Ein Zyklus ist vollendet. Eine kreisförmige Be-Weg-ung hat sich vollendet.
(Und auf dem Planeten des kleinen Prinzen geht die Sonne in 24 Stunden gleich 43-mal unter und auf!) Auch wenn astronomisch der „Widderpunkt“ (Frühlingspunkt) längst in den Fischen liegt, bleibt er in der astrologischen Deutung das Symbol für das Hervorbrechen neuer Daseinsmöglichkeiten.

In einem meiner zahlreichen Kreis-Träume erhielt ich im Stück „Traum-Weisheit“ den Hinweis, dass die Psyche sich „rotundrische“ Situationen schafft , das heißt kreisrunde Zustände à la Uroboros, wo Anfang und Ende zusammen fallen… wo der letzte Buchstabe des Welten-Wortes zugleich die Initiale des neuen Wortes ist… wo die Tonsur auf dem Kopf exakt den gleichen Durchmesser hat wie der Sonnenkreis…
Kreis, Rad und Kopf sind Symbole Vairocanas, des Dhyani-Buddha in der zentralen Position (Mitte) der allumfassenden Weisheit. Er hält das Rad des Gesetzes, macht mit seinen Händen die Gesetzesrad-Geste; sein Element ist Akasha (der Raum), seine Farbe Weiß, sein Thron und Reittier sind Drache oder Löwe. Er ist der "Sonnengleich Strahlende", der Überwinder des Nicht-Wissens (avidya).

Wenn wir von hoch aufgetürmten Frisuren, Haaren, von Kopfschmuck (Haupt-Ausstrahlung), sprießenden Hörnern, Zweigen etc. träumen oder uns die Symbole von Rad, Kreis, Kopf, Kugel, Mitte und die Farbe Weiß erscheinen, so sind das Botschaften aus unserer Wesensmitte, wo die allumfassende Weisheit wohnt. Diese Träume sind sehr wichtig, geben einen Hinweis zu unserer geistigen Lage /Verfassung und den Fluss des Energiestroms. Denkt an den Kopfschmuck der ägyptischen Göttinnen (Isis, Hathor…), genannt Ideogramme, die ein Ausdruck der Qualitäten ist, die die Göttin verkörpert. Im Raume entspricht die Kugel dem Kreis; eine Lebensdimension mehr ist zum flächigen Kreis hinzugekommen (Tiefe, Räumlichkeit, innere Ausdehnung, die Sphäre). Kreis und Kugel, die sich um ihr Zentrum drehen, sind Symbole psychischer Dynamik.
So let’s go the circuit!

Brilon, 6. Okt. 2010 12:50 h
Sundra rotundrisch

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